Alle Online-Glücksspielanbieter mit deutscher Lizenz sind gesetzlich dazu verpflichtet sich an das Länderübergreifende Glücksspielaufsichtssystem anzuschließen. Dazu gehören unter anderem Anbieter von Sportwetten, virtuellen Automatenspielen und Online-Poker. Auch unser Glücksspielkahn ist selbstverständlich an die Datenbank von LUGAS angeschlossen.
Komm an Bord und erfahre alles Wissenswerte über LUGAS – Das Länderübergreifende Glücksspielaufsichtssystem
Ahoi Matrose! Ich sehe, du bist weit gereist, um mit mir, dem alten Captain Jack Pott, in die Untiefen des Glücksspielstaatsvertrages einzutauchen. In unserem heutigen Abenteuer widmen wir uns spannenden Infos rund um LUGAS – dem Länderübergreifenden Glücksspielaufsichtssystem. Ich verrate dir, was sich hinter diesem ominösen Namen verbirgt und welche Aufgaben das Aufsichtssystem zu erfüllen hat. Also Lunten aus und aufgepasst!
Warum wurde LUGAS ins Leben gerufen? – Ein Exkurs in die Geschichte des Glücksspiels
Wie viele unserer Kameraden bereits wissen, befand sich das Online-Glücksspiel in Deutschland lange Zeit in einer rechtlichen Grauzone. Damals konnte man nicht so einfach legal von einem Online-Slot zum nächsten segeln und so spannende Abenteuer erleben. Doch das änderte sich am 1. Juli 2021. Es trat der neue Glücksspielstaatsvertrag in Kraft, welcher das Online-Glücksspiel deutschlandweit legalisierte und seither die Lizenzvergabe regelt. Infolgedessen muss jedoch auch der deutsche Glücksspielmarkt überwacht werden. Dies geschieht über ein staatliches IT-System namens LUGAS.
Captain Jack Pott klärt auf: Was ist LUGAS?
Auch ich, der alte Seebär Jack Pott, musste mich erstmal in das Thema einlesen, schließlich gibt es auf hoher See selten so komplexe Systeme wie das Länderübergreifende Glücksspielaufsichtssystem. Doch nun bin ich bestens informiert und kann dir so einiges erzählen. Bei LUGAS handelt es sich um einen übergeordneten Begriff für das Zusammenspiel mehrerer Systeme.
Es umfasst die Safe-Server sowie zwei Zentraldateien, genauer gesagt die Limit- und Aktivitätsdatei. Die Safe-Server dienen der zuständigen Behörde zur Überwachung der Glücksspielanbieter, während die Limitdatei das anbieterübergreifende Einzahlungslimit von 1.000 € überwacht und die Aktivitätsdatei das parallele Spielen verhindern soll.
Verwaltet wird LUGAS seit Juli 2021 vom Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt. Seit Januar 2023 ist jedoch die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder für die Verwaltung des länderübergreifenden Glücksspielaufsichtssystems zuständig.
Welche Glücksspielanbieter müssen an das System angeschlossen sein?
Alle Online-Glücksspielanbieter mit deutscher Lizenz sind gesetzlich dazu verpflichtet sich an das Länderübergreifende Glücksspielaufsichtssystem anzuschließen. Dazu gehören unter anderem Anbieter von Sportwetten, virtuellen Automatenspielen und Online-Poker. Auch unser Glücksspielkahn ist selbstverständlich an die Datenbank von LUGAS angeschlossen.
Sofern du auf einer Glücksspielplattform deine Registrierung abschließt, akzeptierst du die AGBs des Anbieters und damit auch die Nutzung des behördlichen Datenverarbeitungssystems. Es gibt also keine Möglichkeit, das System zu umschiffen.
Ein Segeltörn zu den Zentraldateien: So funktioniert die LUGAS Datenbank
Die anbieterübergreifende Zuordnung des monatlichen Einzahlungslimits zu einem Spieler erfolgt über Pseudonyme. Gleichermaßen funktioniert auch die Verhinderung des parallelen Spielens. Das Pseudonym eines Spielers wird bei der erstmaligen Anmeldung auf einer Glücksspielplattform vom Anbieter erstellt.
Dabei wird auch eine Spieler-ID an die Zentraldateien übermittelt. Diese dient der weiteren spielerbezogenen Kommunikation. Durch die Pseudonyme wird sichergestellt, dass keine personenbezogenen Daten gespeichert und Dritten zugänglich gemacht werden.
Das mit den Pseudonymen ist gar nicht so abwegig, auch wir Piraten haben kreative Spitznamen, sei es Blackbeard, der einäugige Willy oder Captain Goldbart.
Wer erhält Einsicht in die Daten?
Die personenbezogenen Daten der Spieler sind der zuständigen Glücksspielbehörde nicht zugänglich. Lediglich die Glücksspielanbieter haben auf die in den Zentraldateien hinterlegten Daten Zugriff.
Sie verwalten die Daten der Spieler, wobei sie Spieler registrieren und deregistrieren sowie Spielerdaten und Spieler-ID ändern können. Sobald ein Spielerkonto eröffnet wird, muss der Glücksspielanbieter den Spieler in den Zentraldateien registrieren. Die Deregistrierung ist hingegen vorzunehmen, wenn der Kunde sein Spielerkonto sperren lässt.
Die Limitdatei: Diese Limits erwarten dich im Hafen von LUGAS
Die Limitdatei sorgt dafür, dass du deine Beute nicht leichtsinnig zurück ins Meer wirfst. Sie kontrolliert das anbieterübergreifende Einzahlungslimit und trägt somit zum Spielerschutz bei.
Dein Einzahlungslimit kannst du zu Beginn selbst festlegen, es darf jedoch nicht den gesetzlich vorgeschrieben Betrag von 1.000 € überschreiten. Nur auf Anfrage kannst du dein Limit auf bis zu 10.000 € pro Monat erhöhen. Die Anbieter bedienen hierbei die folgenden Funktionen für ihre registrierten Spieler: Einzahlungslimit setzen und Einzahlung vornehmen.
Seit September 2023 kannst du dein LUGAS Limit erhöhen und so auf über 1.000 € pro Monat anpassen. Hierfür musst du eine entsprechende Bonität nachweisen. Ist diese ausreichend, kannst du das Limit auf bis zu 10.000 € pro Monat erhöhen. Umgesetzt wird die Änderung innerhalb von sieben Tagen.
Die Aktivitätsdatei: Verhindert parallele Beutezüge in unterschiedlichen Gewässern
Mit der Aktivitätsdatei wird verhindert, dass du parallel bei mehreren Anbietern spielst, denn dies ist laut Glücksspielstaatsvertrag verboten. Wenn du zwischen zwei Anbietern wechseln möchtest, musst du dich zunächst beim Ersten Ausloggen und dann eine Wartezeit von 5 Minuten überbrücken, bis du dich beim zweiten Anbieter wieder einloggen kannst. Während dieser Wartezeit muss nämlich dein Spielerstatus angepasst werden.
Sobald du mit dem Spielen beginnst, setzt der entsprechende Glücksspielanbieter deinen Status auf „aktiv“. Wenn du dich als aktiver Spieler bei einer anderen Plattform einloggen möchtest, bekommt der zweite Anbieter die Meldung, dass du bereits aktiv bist und er dir das Spiel verweigern muss.
Erst wenn du deine Spielaktivität beim ersten Glücksspielanbieter beendest und dich ausloggst, wird dein Status wieder auf „inaktiv“ gesetzt und du kannst dich nach 5 Minuten woanders anmelden. Natürlich ist das nur rein theoretisch, schließlich bist du doch ein treues Crew-Mitglied der JackpotPiraten. Oder?
Safe-Server – auch wir Glücksspielanbieter werden beobachtet
Um die Aktivitäten der Glücksspielanbieter zu überwachen, dient der zuständigen Glücksspielbehörde ein Auswertesystem. In diesem müssen die Anbieter alle erforderlichen Daten auf sogenannten Safe-Servern erfassen.
Diese sind auf Kosten der Anbieter einzurichten und zu betreiben. Das Auswertesystem greift dabei regelmäßig auf die Safe-Server zu und downloadet Daten zur Verarbeitung. Im Grunde ist es an Bord eines Schiffes nicht anders. Als Captain behalte ich meine Mannschaft immer ganz genau im Auge.
Versenk mich doch: Diese datenschutzrechtlichen Bedenken gibt es bezüglich LUGAS
Bezüglich des Länderübergreifenden Glücksspielaufsichtssystems gibt es viele kritische Meinungen, die vor allem den Datenschutz betreffen. Zum einen wird kritisiert, dass bei LUGAS Daten zentral erfasst werden und das unabhängig davon, ob Spieler ein Glücksspielproblem haben oder nicht.
Zudem sei es fragwürdig, ob der Umfang und die Dauer der Datenspeicherungen wirklich notwendig sind. Auch, dass die datenschutzrechtliche Verantwortung der Zentraldateien nur bei den Veranstaltern liegt, wird kritisch gesehen. Wie du siehst, gibt es trotz der Anonymisierung der Daten viele Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes von LUGAS.
FAQs: Alles Wissenswerte rund um LUGAS
Du kannst dein Einzahlungslimit nach deiner erstmaligen Registrierung selbst festlegen. Im Nachhinein kannst du dein LUGAS Limit zudem erhöhen. Seit September 2023 ist es möglich, das Limit in Ausnahmefällen auf bis zu 10.000 € pro Monat anzuheben, nachdem dieses zuvor auf 1.000 € pro Monat begrenzt war.
LUGAS speichert dein Aktivitätsprotokoll und deine Einzahlungen, sodass es dich bei einem Verstoß an das geltende Gesetz erinnern kann. Die Daten werden dabei anonymisiert gespeichert.
Um deine Daten bei LUGAS zu löschen, musst du dein Spielerkonto löschen. Daraufhin beantragt der jeweilige Glücksspielanbieter die Löschung deiner Daten bei LUGAS.
Wenn du von einer Glücksspielplattform zu einer anderen wechseln möchtest, musst du dich zunächst auf der aktuellen Plattform ausloggen. Daraufhin musst du 5 Minuten warten, um dich bei einem neuen Anbieter einloggen zu können.
Beide Systeme dienen dem Spielerschutz. LUGAS überwacht das anbieterübergreifende Einzahlungslimit von 1.000 € im Monat und verhindert das parallele Spielen. Bei OASIS handelt es sich hingegen um ein Sperrsystem, dass mittels Spielersperren spielsüchtige und spielsuchtgefährdete Spieler daran hindert weiterhin an Glücksspielen teilzunehmen.