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Wer ist der typische Spieler in deutschen Online-Spielotheken?

Captain Jack Pott klärt auf: Wer spielt in Online-Spielotheken?

Von Sabine Löwenberger am 02.05.2023

Lesezeit ca. 5 Min

Wer ist der typische Spieler in den deutschen Online-Spielotheken? Informiere dich über Alter, Geschlecht und Bildungsstand.

Captain Jack Pott klärt auf: Wer spielt in Online-Spielotheken?

Glücksspiel ist so alt wie die Menschheit selbst. Auch wenn die Branche mit vielen Vorurteilen zu kämpfen hat, zieht es zahlreiche Spielerinnen und Spieler in Spielhallen, Casinos oder auch in Online-Spielotheken. Insbesondere das Internet hat die Branche stark verändert. Das betrifft nicht nur das Spielangebot, sondern auch die Art und Weise, wie das Glücksspiel von der Gesellschaft wahrgenommen wird.

Aber was genau bedeutet das? Welche Teile der Gesellschaft spielen in den Online-Spielotheken des Landes? Der Artikel im Folgenden bringt Licht ins Dunkle.

JackpotPiraten: Die erste legale Plattform für virtuelles Automatenspiel

Seit dem Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrags 2021 (GlüStV) in Deutschland werden Glücksspiele, sowohl terrestrisch als auch online, hierzulande in legale Bahnen gelenkt. Das gilt nicht nur für Online-Sportwetten, -Poker und -Casinospiele. Auch virtuelle Automatenspiele können gesondert in Online-Spielotheken legal angeboten werden.

Die erste Zulassung für den legalen Betrieb virtueller Automatenspiele erhielt die Deutsche Gesellschaft für Glückspiel (DGGS), ehemals Mernov. Das in Berlin ansässige Unternehmen ging im Sommer 2022 als erster legaler Anbieter mit seinen Glücksspiel-Plattformen JackpotPiraten und BingBong online.

Die typischen deutschen Spielerinnen und Spieler in Online-Spielotheken

Doch wer sind die Spielerinnen und Spieler, die in Online-Spielhallen ihr Glück versuchen? Spielen mehr Männer als Frauen, mehr junge als ältere Menschen? Sind diese Absolventen eines Gymnasiums oder einer Hauptschule? Oder ist die Spielergemeinschaft bunt gemischt?

Wir haben uns umgeschaut und stehen mit unseren Spielerinnen und Spielern im ständigen Austausch. Daher wollten auch wir wissen: Wie ist der typische deutsche Spieler eigentlich gestrickt?

Bei unseren Untersuchungen nahmen wir die Hilfe des Portals Civey in Anspruch. Das Unternehmen für Meinungs- und Marktforschung führte ab April 2023 in seinem Online-Panel eine repräsentative Umfrage unter 5.000 verifizierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern ab 18 Jahren durch.

Von allen Befragten gaben vom 31. März bis zum 1. April 9,7 % an, in den letzten zwölf Monaten an Online-Glücksspielen teilgenommen zu haben. 85,2 % nahmen nicht am Glücksspiel teil und 5,1 % machten keine Angaben.

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Die Ergebnisse der Civey-Umfrage

Männer im mittleren Alter fühlen sich am meisten zum Online-Glücksspiel hingezogen

Ein Blick auf die Umfrageergebnisse lässt die Aussage zu, dass Männer Glücksspiel affiner sind als Frauen. So gaben 12,8 % der Männer an, im letzten Jahr gespielt zu haben. Bei Frauen lag der Anteil bei 6,5 %.

Betrachten wir die Altersgruppen, so sind Spielerinnen und Spieler im Alter zwischen 30 und 39 Jahren mit 15,7 % am aktivsten. Gefolgt von der Altersgruppe der 40 bis 49-Jährigen. Am wenigsten beteiligen sich die über 65-Jährigen.

In Bezug auf die Schulbildung sind die Unterschiede zwischen den Gruppen kaum nennenswert. So haben 10,7 % der Spielerinnen und Spieler einen Hauptschulabschluss oder keinen Abschluss. 9,6 % haben Abitur und 9,2 % verfügen über die Mittlere Reife.

Strenge Vorgaben der deutschen Glücksspiel Gesetzgebung

Der GlüStV brachte einige einschneidende Veränderungen für Spieler und Betreiber mit sich. Nach der Verabschiedung des Gesetzes im Jahre 2020 begann im selben Jahr die Übergangsphase.

Betreiber, die eine Bewerbung um eine Zulassung für den deutschen Markt anstrebten, mussten sich zum damaligen Zeitpunkt bereits an die Vorgaben anpassen. Am 1. Oktober 2020 sahen sich die Spieler mit dem neuen Angebot in den Online-Spielhallen konfrontiert:

  • Höchsteinsatz von 1 € pro Spielrunde
  • Implementierung des Panik-Buttons
  • Fünf-Sekunden-Regelung
  • Verbot von klassischen Casinospielen auf Plattformen mit virtuellem Automatenspiel
  • Verbot progressiver Jackpot-Slots
  • Obligatorische Registrierung und Verifizierung der Identität
  • Kein paralleles Spiel möglich
  • Anbieterübergreifendes Einzahlungslimit von 1.000 €

Zudem wurde vom Gesetzgeber eine Einsatzsteuer in Höhe von 5,3 % beschlossen. Für die Spielerinnen und Spieler bedeutet diese neben den oben genannten Einschränkungen auch Einbußen bei Auszahlungsquoten.

Laut einer Studie des Handelsblatt Research Institutes akzeptiert ein Großteil der Spielerinnen und Spieler keineswegs die Neuerungen, die die neuen Regelungen mit sich bringen. So seien laut der Studie mehr als die Hälfte (51 %) zu einem anderen Anbieter gewechselt.

Diese Reaktion sei insbesondere bei Viel- und Intensivspielern zu beobachten gewesen. Nur etwa 47 % seien ihrem Anbieter treu geblieben. Das Problem: Umgangen werden können die Beschränkungen ausschließlich bei illegalen Anbietern ohne Lizenz der deutschen Behörden. Die Kanalisierung des Glücksspielmarktes scheint somit laut der Studie noch nicht zu gelingen. 

Wichtig für die Kundinnen und Kunden der virtuellen Spielotheken sei laut der Erhebung die Garantie der Gewinnauszahlung. Gefolgt von Aspekten wie einer schnellen Auszahlung, dem Datenschutz und hohen Gewinnchancen. Allerdings sei nur für rund 47 % der Befragten die Lizenz einer Online-Spielothek ausschlaggebend bei der Wahl eines Anbieters.

Trotz strenger Restriktionen: Online-Glücksspiel solide in Deutschland

Der Glücksspielmarkt in Deutschland wächst trotz der strengen Gesetzgebung und der Einschränkungen. Basierend auf den Daten des Jahresreports 2021 der Glücksspielaufsichtsbehörden der Länder beliefen sich die Bruttospielerträge im Jahre 2021 auf 10,119 Mrd. €. Auf den regulierten Markt entfielen davon 9,379 Mrd. €.

Hiervon wiederum entfielen auf den terrestrischen Glücksspielmarkt 7,864 Mrd. €, was einem Anteil von 78 % entspricht. Das Online-Glücksspiel erwirtschaftete einen Umsatz von 2,255 Mrd. €.

Die Abgaben für Lotterien, Sportwetten, virtuelles Automatenspiel und Online-Poker beliefen sich 2021 auf 2,449 Mrd. €. Davon betrug die Steuer für das virtuelle Automatenspiel rund 13,6 Mio. €. 2022 führten die Betreiber der zugelassenen Online-Spielotheken bereits 32,8 Mio. € an den Staatshaushalt ab. Dies entspricht einem Wachstum von 51 % im Vergleich zum Vorjahr.

Diese Zahlen dürften allerdings auch darin begründet sein, dass sich die Anzahl zugelassener Glücksspielanbieter signifikant erhöht hat. So erhielt die DGGS im April 2022 als erstes Unternehmen die Zulassung für virtuelles Automatenspiel.

Ende desselben Jahres waren bereits 60 lizenzierte Online-Spielhallen auf dem regulierten deutschen Markt aktiv. 2023 dürften die Zahlen folglich spürbar höher ausfallen.

Fazit: Der deutsche Markt für Online-Glücksspiel im Umbruch

Auch 2023 sind die Lizenzierungsverfahren für das virtuelle Glücksspiel nicht abgeschlossen. Dies betrifft sowohl die Spielhallen als auch die einzelnen Spieletitel. Die regulierte Branche hat nicht nur mit verschärften Auflagen hinsichtlich des Spielerschutzes und der steuerlichen Abgaben zu kämpfen, sondern auch mit einem eingeschränkten Spielangebot. In Summe dürfte dies eher abschreckend auf potenzielle Kundschaft wirken.

Dennoch blickt die Branche optimistisch nach vorn. Mit attraktiven und transparenten Bonusangeboten und Promotionen sowie einem guten Kundensupport sollen die Spieler abgeholt und überzeugt werden. Bleibt zu hoffen, dass die noch offenen Fragen hinsichtlich der Regulierung schnell geklärt werden können.

FAQs: Captain Jack Pott klärt auf: Wer spielt in Online-Spielotheken?

Die Welt der Gambler ist bunt und vielfältig. Mittlerweile sind alle Geschlechter und Altersgruppen vertreten. Dennoch kann man das Profil eines durchschnittlichen Glücksspielers aufstellen. Dieser ist zumeist männlich, im jungen oder mittleren Erwachsenenalter und spielt regelmäßig online Glücksspiele.


Die Glücksspielbranche befindet sich im Wandel. Sowohl online als auch offline ist der Glücksspielmarkt aber vergleichsweise groß. Laut Statista betrugen die Bruttospielerträge im Jahr 2020 rund 10 Mrd. €. Dabei handelt es sich nur um den regulierten Glücksspielmarkt in Deutschland.

Generell dürfen nur volljährige Personen an Glücksspielen teilnehmen. Laut Glücksspielstaatsvertrag müssen die Spieler mindestens 18 Jahre alt, und dürfen nicht in der bundesweiten Sperrdatei OASIS gelistet sein. Diese Regelung soll unter anderem Minderjährige und Spielsüchtige schützen.